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Mit “Sternenreiter – Kleine Sterne leuchten ewig” hat der Autor Jando ein kleines, aber unheimlich berührendes modernes Märchen geschaffen, dass mit nur wenigen und einfachen Worten, so viel Wahres ausspricht.
Es fällt mir auch unheimlich schwer, überhaupt etwas darüber zu schreiben, da ich glaube, man muss dieses Büchlein gelesen haben, um den Zauber dahinter zu spüren… Die Geschichte wird von einem Ehemann und Vater erzählt, der sich so sehr mit seinem Beruf beschäftigt, dass er seine zwei Kinder kaum aufwachsen sieht und mit seiner Frau lediglich morgens und spätabens ein paar kurze Worte wechselt. Er liebt zwar seine Familie, meint jedoch, so viel arbeiten müssen, um seinen Liebsten das Leben finanziern zu können, welches sie sich erhoffen. Doch was ist ein Leben, wenn man die Familie nicht zu Gesicht bekommt? Wenn der eigene Vater keine Gute-Nacht-Geschichte vorliest und die Kinder nur schlafend sieht? Zu oft ist es im Leben folgendermaßen:
“Erst, wenn geliebte Menschen sich weit von einem entfernen, merken wir, wie wichtig sie für uns sind.” [s. 76]
Als Mat einen schlimmen Unfall erleidet und knapp 4 Wochen im künstlichen Koma liegt, wird ihm mit Hilfe eines kleinen, aber sehr weisen Jungen klar, was ihm im Leben wichtig ist. Im Krankenhaus am Rande des Meeres führt ihm der geheimnisvolle, sonderbare Junge vor Augen, wie wichtig es ist, zu träumen. Seine Träume niemals aufzugeben. Auf sein Herz zu hören, zu lieben. Es sind schließlich die schlichten Gedanken, die so lebensnotwendig sind – tu das, was dir Spaß macht oder höre auf dein Herz und alles ist gut. Natürlich ist es nicht immer ganz so einfach, aber ganz ehrlich? Wir Menschen haben es uns doch zu sehr angewohnt, unsere Gedankengänge zu verkomplizieren, aus Mücken Elefanten zu machen und hinter jeder tollen Chance nur die negativen Auswirkungen zu sehen. Ich selbst schließe mich dabei absolut nicht aus – mache ich mir doch wirklich zu viele Gedanken über alles und jeden, ärgere mich über so viele, nichtige Kleinigkeiten, statt froh und glücklich darüber sein, dass ich eine liebende Familie habe und gesund bin.
131 Seiten, die sich gedanklich festsetzen und die so vielen Menschen einiges klar machen könnten. Eine kurze Geschichte, mit einfachen Worten und einer noch schlichteren Handlung. Aber die Worte des kleinen Jungen und die vielen Weisheiten dazwischen weisen auf die enorme Botschaft dahinter hin. Ich denke, jedes Mal, wenn es mir aus irgendeinem Grund “schlecht” geht, ich mich also über meine Familie oder nervige Studium-/Arbeitsprobleme oder was auch immer aufrege, sollte ich immer wieder ein paar Zeilen aus diesem Büchlein lesen. Unheimlich erhellende Weisheiten versteckt hier der Autor und ich nehme mir ganz fest vor, dieses Buch nun mehrmals zu verschenken, damit auch andere Menschen davon erleuchtet werden. Desweiteren ist die Geschichte von vielen, farbigen, einfachen aber wirkungsvollen Illustrationen untermalt, So erinnert mich “Sternenreiter” ein wenig an meine früheren Märchen-Bilderbücher, weswegen der Titel “modernes Märchen” für mich persönlich so wunderbar passt!
Nun, was bleibt mir hier groß zu sagen… ein fantastisches Märchen, das man unbedingt gelesen haben sollte – egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, absolut egal, ob man gerne liest und was man sonst liest. “Sternenreiter” eignet sich für Jedermann und wird auch jeden in seinen Bann ziehen, da bin ich mir sicher!