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Nachdem der erste Band (“Rush of love: Verführt”) der neuesten und beliebten New Adult-Reihe Rush of love so gut aufgenommen wurde, ich aber relativ skeptisch blieb, wagte ich mich doch noch an den zweiten Band aus der Feder von Autorin Abbi Glines: “Rush of love: Erlöst”.
Das offene Ende des Vorgängers ließ schon darauf schließen, dass die Geschichte um Blair und Rush noch lange nicht zu Ende ist – und der Nachfolger knüpft auch nur kurze Zeit später an die vorigen Ereignisse an. Es dauert zwar eine Weile, aber es wird wohl kaum jemanden verwundern, dass Blair und Rush sich dann doch wiedersehen und miteinander zu tun haben. Da ich nicht allzu sehr spoilern möchte für diejenigen, die das Buch noch lesen möchten, gehe ich auf den Inhalt mal nicht näher ein – zumal die offizielle Inhaltsangabe auch so gut wie nichts preisgibt. Und ohne großartigen Spoileralarm die Handlung zu umschreiben ist schlichtweg unmöglich.
Mein erster Eindruck vom ersten Buch, dass es sich um die Reihe um eine Shades-of-Grey-Version für junge Erwachsene handelt, hat sich bei der Lektüre des zweiten Romans leider von Seite zu Seite verfestigt. Da ich inhaltlich nichts verraten kann und will, kann ich es auch nicht so konkret begründen, wie ich es gern tun würde, aber es sei gesagt, dass die Handlung sehr viel Sex beinhaltet und stellenweise schon an einen Erotikroman erinnert. Dass die Protagonistin noch ein Teenager, da 19 Jahre alt, ist, macht diesen Sachverhalt zumindest für mich sehr schlimm. Ich bin nämlich der Meinung dass die hier vorliegende Handlung mehr als unglaubwürdig und relativ erniedrigend ist sowie den jungen Erwachsenen, die vielleicht noch nicht genügend Erfahrung diesbezüglich besitzen oder es einfach nicht besser wissen, die absolut falschen Werte vermitteln und ein Verhalten gutheißen, welches in dem Sinne nicht korrekt ist. Weder von Blair noch von Rush.
Natürlich sind auch alle anderen Fantasy-, Science Fiction- und Chick-Lit-Romane recht unglaubwürdig und realitätsfern, aber die Rush-of-love-Romane sind meiner Meinung nach ein ganz anderes Kaliber, da sie als Zielgruppe “New Adult”, also junge Erwachsene, angeben und die Handlung schlichtweg ein solcher Stuss sind, dass ich als Leserin einfach nur von Seite zu Seite den Kopf schütteln muss.
Klar, die Bücher lesen sich leicht und flüssig, aber das tun die Shades-of-Grey-Romane auch. Auch hier haben wir eine absolut naive, junge Frau (na, eher Mädchen), die sich von einem starken, natürlich unglaublich gutaussehenden und reichen Mann dominieren und schlecht behandeln lässt. Aus Liebe. Zu Unterhaltungszwecken ist so etwas vollkommen in Ordnung, aber mal ehrlich – was ist mit den jungen Mädchen, die diese Bücher lesen? Sollen die etwa so naiv sein und sich alles gefallen lassen? Ich denke nicht.
Die Rush of love – Reihe ist eine Shades of Grey – Version für Jüngere. Wer darauf steht, bitte, aber liebe Mädels, lasst euch nicht von Blairs Verhalten beeinflussen und eifert ihr nicht nach. Als pure (erotische) Unterhaltung mag das noch ganz nett sein, aber das war es dann auch schon. [2/5 Sterne]