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Anna Koschka - "Naschmarkt"

Naschmarkt - Anna Koschka

Dotti Wilcek liebt Bücher alles, schreibt Rezensionen für die drittgrößte österreichische Tageszeitung und braucht zu ihrem vollkommenen Glück nichts weiter als ihren Kater und ihre Freundinnen. An die Liebe glaubt sie nicht und an ein Happy End schon gar nicht.

Ausgerechnet Dotti soll nun in einem öffentlichen Blog ihre Datingfortschritte dokumentieren. Mit Hilfe ihres Kollegen Lorenz soll sie sich auf der Datingplattform Literally in love anmelden, an Speeddating teilnehmen und sich mit unbekannten Männern treffen. Dotti ist davon recht mäßig begeistert und wundert sich, weshalb ihr auf einmal so große Aufmerksamkeit zuteil wird und unzählige Frauen dem “Mauerblümchenclub” beitreten wollen. Es kann doch nicht so schlimm sein, als “Mauerblümchen” leben zu wollen? Nichtsdestotrotz wird das ganze Unterfangen doch wieder interessant, als ein gewisser djfleming ihr zu schreiben beginnt. Unerklärlicherweise scheint er alles über Dotti zu wissen, auch Dinge, die sonst keiner weiß. Er veranstaltet mit ihr eine Art Schnitzeljagd und gibt sich nicht zu erkennen…bis zum Schluss.

Das wunderschöne Cover lädt zum Lesen ein und auch die Inhaltsangabe von “Naschmarkt” hört sich wie ein lustiger und liebevoller Liebesroman an. Anfangs hat mich auch die Geschichte sehr angesprochen, da ich zugegebenermaßen einige Paralellen zur Protagonistin finden konnte, aber mich konnte die Autorin nach den ersten dreißig Seiten nicht mehr überzeugen. Anna Koschka ist bekannterweise das Pseudonym der Wiener Autorin Claudia Toman, die mich bereits einige Jahre zuvor nicht überzeugen konnte. Womöglich war es mein Fehler, ein weiteres Buch dieser Autorin lesen zu wollen. Die scheinbar nette Protagonistin stellt sich leider schnell als eine sehr naive und dumme Person heraus – was ja keinesfalls unüblich in diesem Genre ist, aber meistens sind die Protagonisten dann doch etwas sympathischer oder haben zumindest andere interessante Eigenschaften. Wer sich hinter dem “geheimnisvollen” djfleming verbirgt, war mir leider schon nach den ersten der gefühlt 13456 Anspielungen vollkommen klar. Zwar ist auch das keineswegs eine neue Eigenschaft bei leichten Liebesromanen, doch meist gibt es wenigstens eine interessante und noch fesselnde Handlung sowie einige Umwege und Überraschungen zwischen Anfang und Ende. War hier überhaupt nicht der Fall. Am jeden Ende eines Kapitels hatte ich das Gefühl, die Autorin versucht mit allen Mitteln bzw. mit der Tatsache, dass sie dem Leser wichtige Informationen wie etwa die Identität des Mannes, den sie eben plötzlich gesehen hat, einen Absatz lang vorenthält, eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten, was mich persönlich nur noch genervt hat. Mich hat dieser Roman leider nur optisch überzeugt und die vielen positiven Bewertungen sind für mich doch sehr nicht nachvollziehbar, aber glücklicherweise gibt es verschiedene Geschmäcker und Meinungen. Zukünftig lese ich nun lieber Romane von Autoren, die mich bereits überzeugen konnten oder welche es noch zu entdecken gibt.

“Naschmarkt” von Anna Koschka überzeugt zwar auf der optischen Ebene, verbirgt aber leider eine vollkommen langweilige und nichtssagende Handlung mit einem pseudo-spannenden Schreibstil. Schön, dass es so vielen zu gefallen scheint, ich gehöre jedoch nicht dazu.