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[Rezension] Stefan Bachmann - "Die Seltsamen"

Die Seltsamen (Die Seltsamen, #1) - Stefan Bachmann, Hannes Riffel

Der Debütroman “Die Seltsamen” des jungen Autors Stefan Bachmann wird zur Zeit groß als Bestseller gehandelt und soll ein “Muss für jeden jungen Fantasy-Fan” sein. So hat der Diogenes Verlag auch eine große und zugegebenermaßen interessante Werbekampagne (#schwarzeFedern) dazu gestartet. Aber worum geht es nun in dem Roman?

Nachdem eines Tages in Bath unzählige schwarze Federn vom Himmel fallen, sind in der Stadt nur Ruinen übrig und unzählige Menschen haben ihren Tod gefunden. Seit diesem Ereignis leben überall in England Feen und Menschen gemeinsam in Städten und Dörfern. Die Mischlinge – halb Fee, halb Mensch – sind besonders hässlich, verachtenswert und werden die Seltsamen genannt. So auch Bartholomew Kettle und seine Schwester Hettie. Als eine mysteriöse Dame mit zwei Gesichtern auftaucht und zeitgleich die entstellten Leichen von Mischlingskindern aufgefunden werden, nehmen die Dinge seinen Lauf.

Die Werbekampagne von Diogenes hat tatsächlich Lust auf eine interessante und spannende Geschichte gemacht – jedoch konnte mich persönlich die Handlung in “Die Seltsamen” so überhaupt nicht begeistern oder gar überzeugen. Viele Leser sind der Ansicht, Bachmanns Geschichte sei ein Meisterwerk und sogar mit Harry Potter zu vergleichen. Für mich trifft das absolut nicht zu. Vielmehr finde ich zum einen, dass sich das Buch nicht unbedingt oder nicht nur für Jugendliche eignet, da manche Szenen doch etwas heftiger sind als erwartet.

Zum anderen fand ich die Handlung an sich, mit den sehr vielen Fantasyelementen zum größten Teil einfach zu fantastisch und zu absurd. Auf mich hatte es leider oftmals den Eindruck, dass Bachmann sicherlich eine sehr ausgeprägte Fantasie hat und dann alles, was ihm in den Sinn kam, in seine Geschichte willkürlich reingeschmissen hat. Hätte er nur einen Bruchteil seiner Ideen hier reingebracht, hätte ich mich eventuell eher damit anfreunden und der Handlung besser folgen können. So ist desweiteren auch zu oft unklar, wer der vielen unterschiedlichen Charaktere eigentlich die Hauptrolle spielt und durch die vielen Handlungs- und Zeitwechsel wird der Lesefluss fast andauernd unterbrochen.

Auch die Charaktere an sich – Bartholomew, Hetti, Mr. Jalloby, etc. fand ich eher unsympathisch und konnte mich mit deren Handlungs- und Denkweisen gar nicht anfreunden. Obwohl ich eigentlich nichts gegen Fantasyfiguren habe, war mir beispielsweise die Beschreibungs des Butlers, der halb Maschine, halb Fee zu sein scheint – oder die Beschreibung von Melusine, mit ihren zwei Gesichtern (erinnert übrigens sehr an Harry Potter und der Stein der Weisen…) – zu abstrakt, als dass ich mich damit anfreunden könnte.

Die so genannte Genialität des Autors beim Verfassen dieses Romans hat sich mir leider nicht erfasst – vielmehr hat der tatsächlich sehr kreative Stefan Bachmann für meinen Geschmack zu viele abstruse Ideen in einen Topf gepackt und dann einfach nur so lange rumgerührt, bis dieses Buch dabei rausgekommen ist. Meinen Geschmack trifft es damit leider überhaupt nicht.

Quelle: http://primeballerina.wordpress.com/2014/03/07/rezension-stefan-bachmann-die-seltsamen